top of page

3 Mythen aufgeklärt

Mystisch ist der November, wenn der Nebel in den Tannenspitzen hängt, die Kälte in die Knochen kriecht und wir uns nach heißem Tee am Kaminfeuer sehnen. Doch auch in der Sexualität gibt es viele Mythen, die uns im Nebel stehen lassen. Im Folgenden: 3 Mythen und ihre Aufklärung.

 

ree

Erregung & Erektion - das ist dasselbe!

Tja, ja und nein. 

Erregung und Erektion können zusammenfallen, müssen es aber nicht. 

Die Erektion ist ein physiologischer Prozess, bei dem die Schwellkörper im Penis und in der Klitoris mit Blut gefüllt werden. Das Resultat: Der Penis oder die Klitoris werden steif. Dieses Ereignis können wir wahrnehmen. Entweder mit dem bloßen Auge oder durch das Spüren im Genital. Diese körperliche Sensation wird beschrieben als Kribbeln, als Wärmegefühl oder als Druckgefühl sowie als Ziehen. Manchmal bemerkt man es aber auch nicht bewusst. Eine Erektion heißt jedoch nicht, dass wir automatisch erregt sind. 

Erregung ist das angenehme Gefühl von Lust im Genital. Manche sagen: ein Mehr-Wollen, eine Sehnsucht nach Berührung, Reibung, Druck, Liebkosung, Streicheln, Spielen, Steigerung. Erregung ist auf unserer emotionalen Seite angesiedelt. 

 

Was heißt das konkret? 

Wenn du erregt bist, musst du nicht unbedingt eine Erektion haben. Wenn du eine Erektion hast, bedeutet das nicht automatisch, dass du erregt bist. Wir können also nicht nur von einer stärkeren Durchblutung auf sexuelle Lust schließen. Häufig fällt es zusammen, aber nicht immer. Und es kann auch den Druck rausnehmen, wenn ich weiß, dass ich ein sexueller Mensch bin, auch wenn gerade die Erektion nicht klappt.  

 

 

Häufiger Sex bedeutet eine bessere Beziehung 

 

Besser als was? 

Wer sagt, was besser ist? 

Du oder man? 

 

Damit will ich sagen: Niemand hat dir zu sagen, wie oft du Sex hast. Meist ist damit nur der vaginale, penetrative Geschlechtsverkehr gemeint - nichts gegen den UND es gibt noch einige mehr Spielarten, die interessant sein könnten. 

 

Ich verstehe, dass eine Zahlenangabe Orientierung geben kann. Doch Sex steht doch nicht unter der Überschrift: "Kundenzufriedenheit und die Häufigkeit des Coitus erreicht". 

 

Viel eher wären die Fragen interessant: Wie oft möchtest du Sex haben? Wozu machst du Sex? Wie gefällt dir Sex? Was wäre, wenn die Antworten auf diese Fragen eine „bessere“ Beziehung definieren? 

 

Manche Menschen werden sagen, dass sie gerne jeden Tag, jede Woche, zweimal im Monat, einmal alle drei Monate, höchstens einmal im Monat oder auch nie Sex wollen. Keine Art von Intimität wäre hier besser oder schlechter - sie ist individuell. Deine Antwort ist deine Antwort. Beziehungen können Orte sein, an denen wir uns mit unseren Bedürfnissen treffen und wo die „bessere Beziehung“ gestaltet wird. 

 

Guter Sex passiert ganz natürlich, wenn man sich liebt 

 

Genau! Wozu reden??

Sarkasmus beiseite - meist ist das nicht so. Die Idee, dass "guter Sex einfach so natürlich passiert“ klingt zwar romantisch, ist aber ein hartnäckiger Mythos. Meist spukt auch die Vorstellung in den Köpfen, dass die Liebe der wahre Schlüssel zu gutem Sex ist. Sie hilft, aber guter Sex braucht auch Kommunikation, Vertrauen, Selbstkenntnis, gemeinsame Erfahrung und Offenheit. 

 

Es wäre natürlich im Sex wundervoll, wenn wir immer intuitiv wüssten, was das Gegenüber mag. Zugleich: Niemand kann Gedanken lesen. Ein einfaches „Gefällt dir das?“ Oder „Magst du das so?“ kann schon viel verändern. 

 

Angst vor Bewertung oder Schamgefühle können unsere Lust blockieren. Vertrauen schafft Entspannung, und diese brauchen wir manchmal, um uns fallen lassen zu können.

 

Selbstkenntnis ist ein weiterer Schlüssel. Wenn du weißt, was dir gefällt, kannst du das auch zeigen, dorthin lenken und dir auch in der Paarsexualität diese Momente holen. 

 

Sowohl die gemeinsame Erfahrung als auch eine gewisse Offenheit tragen Sexualität in Beziehungen - ein Pendel, das mal in das Bekannte und mal ins Neue schwingt. Und in stressigen oder belastenden Phasen hat Sexualität möglicherweise nicht immer die oberster Priorität - auch das ist häufig und okay.


Du willst mehr über Sexualität erfahren? Stöbere gerne etwas in meinem Archiv, dort findest du auch einen Blogbeitrag zum Thema Stress und was dieser manchmal mit unserer Sexualität macht.



 
 
 

Kommentare


bottom of page